Gastbeitrag von Marie-Louise Kurz

Stell dir vor, du magst deinen Körper nicht. Vielleicht brauchst du dir das gar nicht groß vorzustellen – wahrscheinlich kennst du das Gefühl schon. Viele von uns tragen es mit sich herum, manchmal sogar, seit sie sich das erste Mal selbst bewusst wahrgenommen haben.

Die Gründe dafür sind oft dieselben: Von überall her wird uns suggeriert, dass wir nicht gut genug sind. Nicht schlank genug, nicht schön genug, nicht perfekt genug. Immer auf der Suche nach der nächsten Möglichkeit, uns zu optimieren. Dabei vergessen wir oft, was unser Körper uns tagtäglich ermöglicht.

Wenn du wie ich um die 30 bist, dann haben dich vielleicht auch Filme wie Bridget Jones und Serien wie Doktors Diary geprägt. In denen völlig normal gewichtige Frauen dauerhaft als „zu dick“ bezeichnet wurden. In den letzten Jahren hat sich zwar einiges getan.

Bewegungen wie Body Positivity oder Anti-Fat Shaming-Kampagnen haben dazu geführt, dass mehr Vielfalt sichtbar wird. Wir sehen Models, die nicht dem klassischen Schönheitsideal entsprechen – und das ist großartig! Aber natürlich gibt es schon wieder den nächsten Trend. Eine Freundin von mir hat neulich einen Artikel gelesen, in dem es hieß: Schönheitsoperationen sind die neuen Diäten.

Es geht nicht mehr nur darum, schlank zu sein. Jetzt soll das Gesicht „perfekt“ sein. Auf Social Media verschwimmen die Grenzen zwischen Filtern und echten Eingriffen, und so gibt es immer wieder neue Gründe, sich nicht genug zu fühlen.

Doch wie schafft man es, diesem Optimierungswahn zu entkommen? Wie wird man zufriedener mit sich selbst? Ich habe drei Dinge gefunden, die mir dabei helfen – und vielleicht helfen sie auch dir.

 

1. Bewegung: Das Wunder, sich einfach fortbewegen zu können

Es klingt simpel, aber es ist so kraftvoll: Wie oft denken wir darüber nach, wie unfassbar cool es ist, dass wir uns einfach so bewegen können?

Mir wurde das zum ersten Mal richtig bewusst, als ich mit dem Fahrrad von meinem Heimatort 4.000 km bis ans Schwarze Meer gefahren bin. Ganz ehrlich: Es brauchte dafür nicht mal die ganze Strecke. Schon am ersten Tag, als ich zu einer Freundin nach Karlsruhe fuhr, dachte ich: „Krass, ich bin jetzt einfach aus eigener Kraft hierhergekommen!“

Später habe ich auch mehrtägige Wanderungen gemacht – und das Gefühl der Wertschätzung wurde noch stärker. Beim Wandern trägst du alles, was du brauchst, auf deinem Rücken. Du gehst Schritt für Schritt und erlebst die Natur auf eine ganz besondere Weise. Du gehst an deine Grenzen und lernst dich selbst besser kennen. Und am Ende denkst du nur: „Wow, so weit bin ich gelaufen!“

Dabei sah mein Körper an keinem Punkt „perfekt“ aus. Aber das war egal. Denn die Perfektion lag in dem, was er mir ermöglichte.

Ich laufe nicht jeden Tag lange Strecken, aber ich erinnere mich oft an dieses Gefühl der Wertschätzung. Egal, ob ich nur eine Stunde im Wald bin, eine kleine Radtour mache oder zum Bahnhof fahre – ich denke: Wie grandios, dass ich das darf und kann!

 

2. Dankbarkeit: Die kleinen Dinge bewusst wahrnehmen

Durch diese neue Wahrnehmung hat sich etwas Grundlegendes in mir verändert: Ich bin dankbarer geworden. All die Dinge, die ich früher als selbstverständlich angesehen habe, sehe ich jetzt mit anderen Augen.

Hast du dich schon mal verletzt und konntest deswegen eine Zeit lang nicht richtig laufen? Dann weißt du, wie schnell einem bewusst wird, was für ein Geschenk es ist, sich einfach bewegen zu können.

Heute bringe ich diese Dankbarkeit in alles ein, was mein Körper mir ermöglicht: zum Bäcker laufen, mit dem Hund spazieren, tanzen, Yoga machen. Wie ich die Welt durch meine Sinne erfahren darf, wie mein Körper atmet und funktioniert – das alles ist einfach nur wow.

Auch außerhalb vom Körper ist Dankbarkeit ein unglaubliches Tool für mehr Zufriedenheit.

Wofür bist du dankbar?

 

3. Yoga und Meditation: Zurück zu einem Ort des Genugseins

Durch meine Yogapraxis habe ich gelernt, noch achtsamer zu werden. Es sind oft die kleinen Dinge, die mir bewusst werden: Wie mein Körper von allein atmet, wie ich den Duft des Waldes riechen oder das Zwitschern der Vögel hören darf.

Yoga bringt mich an einen Ort der Ruhe, an dem ich nichts tun muss, um genug zu sein. Eine meiner Lieblingsmeditationen heißt „Basic Goodness“. Dabei wiederhole ich Sätze wie: „Es gibt nichts, was du jetzt gerade tun musst. Du bist genug.“

Wie fühlt es sich an, wenn du das zu dir selbst sagst? Probier es mal aus – ganz langsam, ganz bewusst.

 

Was, wenn du jetzt schon genug bist?

Natürlich gibt es auch bei mir Tage, an denen ich in den Spiegel schaue und nicht alles mag, was ich sehe. Tage, an denen ich zu lange auf perfekte Bilder in den sozialen Medien gestarrt habe. Aber dann frage ich mich: Was hat mir mein Körper heute ermöglicht?

Das holt mich zurück. Zu der Erkenntnis, dass ich nicht perfekt sein muss. Dass mein Körper, so wie er ist, schon wertvoll ist.Vielleicht hilft dir dieser Gedanke auch.

 

   Marie arbeitet als Yoga-, Meditations- und Breathwork-Lehrerin. Die Verbindung aus Körper, Geist, Seele und Atem ist ihr dabei besonders wichtig.

Das Ziel in jeder Klasse und jedem Kurs, die Menschen wieder näher zu sich selbst und ihren Bedürfnissen bringen. Dazu gehören vor allem auch die Themen Zufriedenheit und Akzeptanz. Sich selbst und anderen gegenüber.

Wenn du Lust hast Marie und ihre Angebote kennenzulernen, dann schau auf ihrem Instagram Kanal vorbei:

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