Rauhnächte Frau mit Wunsch
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Wer kennt sie nicht? Die berühmte Zeit „zwischen den Jahren“. Früher war ich immer irritiert von diesem Ausdruck. “Das gibt es doch gar nicht”, dachte ich. Heute verstehe ich besser, was die sogenannten Rauhnächte bedeuten und schätze diese friedliche Zeit ganz besonders.

Die Rauhnächte umfassen die 12 Nächte zwischen dem 24. Dezember und dem 05. Januar. In einer abweichenden Überlieferung beginnen die Rauhnächte bereits am 21. Dezember. Dieses Datum wird auch als Wintersonnenwende bezeichnet, der kürzesten Nacht des Jahres.

Die Herkunft des Namens der Rauhnächte ist unter anderem zurückzuführen auf das Räuchern. Dies ist eins von vielen beliebten Rituale für Rauhnächte, um böse Geister zu vertreiben.

Geschenkte Zeit im Jahr

Es handelt sich bei den Rauhnächten um einen alten, überlieferten Brauch. Diese besondere Zeit resultiert demnach aus einer Differenz des Mondkalenders und des heutigen Sonnenkalenders von 11 Tagen. In diesem Zeitraum soll die spirituelle Welt für uns besonders zugänglich sein. Jede Nacht steht stellvertretend für einen Monat des Folge-Jahres. Somit kann man einen gewissen Einfluss auf den Verlauf des bevorstehenden Jahres nehmen.

Einfache Rituale für Rauhnächte:

Nun die Frage: Wie kannst du diese geschenkte Zeit zum Übergang in das neue Jahr optimal für dich nutzen, auch wenn du nicht abergläubig bzw. spirituell bist? Möchtest du mehr über einfache Rituale für Rauhnächte erfahren? Dann habe ich hier ein paar wertvolle Ideen für dich:

  • Zieh dich zurück

Damit ist gemeint, dass du dir mal Zeit nur für dich allein nimmst. Kümmere dich um deine Bedürfnisse, mach es dir gemütlich und lasse die Seele baumeln. Schau, was dir guttut und sorge dich nicht um die restliche Welt vor deiner Haustür. Schaffe dir zu Hause oder an deinem persönlichen Lieblingsort eine entspannte Atmosphäre. Gehe mal wieder deiner Lieblingsbeschäftigung nach und vergesse dabei die Zeit oder hänge einfach deinen Gedanken nach.

  • Bring Ordnung in dein Leben:

Hier gibt es mehrere Ansätze. Zum einen nimm es wortwörtlich und pack deinen Wohnraum an. Räume auf, sortiere Unterlagen und Papiere, die sich stapeln und begleiche offene Rechnungen. Das gilt genauso für Beziehungen. Praktiziere Vergebung. Das bedeutet, dass du mit alten Auseinandersetzungen abschließen solltest. Vielleicht gibt es einen Menschen, mit dem du nicht im Reinen bist oder Streit hast. Nimm Kontakt auf und kläre das. Klärung hilft euch Beiden und verschafft dir eine innerliche Ruhe.

  • Bleib sauber:

Die Zeit sollte auch genutzt werden, um den Wohnraum zu reinigen und aufzuräumen. Wenn du gerne räucherst und du damit vertraut bist, dann besorge dir Kräuter, die du magst und die zur Reinigung beitragen, wie zum Beispiel Salbei, Weihrauch oder Wacholder. (Gin trinken bringt leider keine innere Reinigung, kann aber natürlich die ganze Sache schön begleiten, wenn er dir schmeckt.)

  • Wünsch dir was:

Schreibe deine Herzens-Wünsche einzeln auf kleine Zettel, verbrenne sie und gib die Asche anschließend in Erde. Es gibt dabei mehrere Möglichkeiten, vorzugehen. Ich empfehle folgende:

  1. Schreib insgesamt 13 Wünsche fürs kommende Jahr auf.
  2. Verbrenne in jeder Rauhnacht einen Zettel mit einem Wunsch.
  3. Du kannst ihn dir vorher ansehen und nochmal separat aufschreiben oder nicht; das bleibt dir überlassen.
  4. Der erste Wunsch in der Nacht vom 25.12. auf den 26.12. ist für den Monat Januar im neuen Jahr bestimmt, vom 26.12. auf den 27.12 für den Februar usw.
  5. Es bleibt ein Wunsch übrig. Um diesen darfst du dich selbst kümmern. Häng dir das Zettelchen am besten an einen Ort, wo du ihn immer sehen kannst oder trage ihn immer bei dir. Ende des Jahres kannst du dich dann fragen, ob du es geschafft hast, dir diesen Wunsch zu erfüllen.

Wenn du dich komplett überraschen lassen möchtest oder keine konkreten Wünsche hast, dann zieh jeden Tag eine Orakelkarte aus einem Kartendeck* deiner Wahl. Vielleicht inspirieren dich die gezogenen Karten zu einem Wunsch. Wie du das Gesetz der Anziehung dafür nutzt, kannst du hier nachlesen.

  • Schau nach vorne:

Grundsätzlich ist die Zeit zwischen den Jahren gut geeignet, um seine Energie auf das zu richten, was wir in unserem Leben manifestieren möchten. Überlege dir, was oder wen du in deiner Zukunft haben möchtest und bring es zu Papier. Die beste Methode dafür ist, ein persönliches Visionboard anzufertigen. Wie du ein Visionboard gestaltest, erkläre ich dir hier.

  • Träume dein Leben:

Gönne dir mehr Zeit als sonst zum Ausruhen, Schlafen und vor allem zum Träumen. Halte am besten in einem Traumtagebuch* fest, was dir in Traum erschienen ist. Du kannst auch Meditieren, wenn das eine Methode ist, die für dich umsetzbar ist.

  • Lass los:

Schreibe, was das Zeug hält. Nutze eine Journaling-Methode deiner Wahl, um dich innerlich von alten Dingen oder Glaubenssätzen zu verabschieden, die dir nicht mehr guttun. Das kann eine unliebsame Angewohnheit sein, wie das Rauchen oder eine Person in deinem Umfeld, die dir Energie raubt. Wenn es dir hilft, verbrenne das Papier danach. Du kannst dich auch in Dankbarkeit üben. Das heißt, frage dich, was in den vergangenen Monaten besonders schön für dich war und welche Erfahrungen du sammeln durftest. Tipps zum leichteren Loslassen bekommst du hier.

Du hast auch die Möglichkeit, dich schon vor den eigentlichen Rauhnächten innerlich oder äußerlich von Dingen zu lösen. Hierfür eignen sich die sogenannten Sperrnächte:

Die Sperrnächte – dunkel und magisch

Nun gibt es vor den Rauhnächten noch mehr Nächte, die du für Rituale nutzen kannst. Die sogenannten Sperrnächte oder auch Dunkelnächte genannt, sind die 12 Nächte vor der Wintersonnenwende, meist am 21.12., ab dem die Tage wieder länger werden. Sie beginnen in der Regel am 08.12. und können wunderbar dafür genutzt werden, auf das Jahr zurückzuschauen.

Die Rauhnächte sind eher dafür gedacht, sich auf die Zukunft auszurichten. Mit den Sperrnächten kannst du dich gezielt fragen, was gut war und was weniger gut. Reflektiere und lass das Alte bewusst hinter dir, um mit neuen Energien nach Vorne zu blicken und Raum für Neues zu schaffen.

Im neuen Jahr durchstarten

Ob man  an die Überlieferungen glauben möchte oder nicht – ich finde es schön, die Rauhnächte zu nutzen, um abzutauchen und den Alltag für eine kurze Zeit auszublenden. Als Vorbereitung für das anstehende Jahr und den Herausforderungen, die uns begegnen werden.

Ich wünsche dir viel Freude mit den Ritualen und hoffe, du startest mit einer Portion Leichtigkeit und neu gewonnenen Mutes ins nächste Jahr! 🎇


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