Ich war mal wieder unterwegs auf Wandertour mit einer guten Freundin und meiner Kamera im Gepäck. Es ist eine meiner liebsten Beschäftigungen durch die Natur zu schlendern, ständig aufmerksam auf der Suche nach neuen Motiven. Das Fotografieren habe ich vor ein paar Jahren für mich entdeckt. Ein wunderbares Hobby, welches ich nicht mehr missen möchte.
Seitdem bin ich in der Region am linken Niederrhein schon einige Wege gegangen. Der Rundweg „Elmpter Schwalmbruch“ gehört dabei definitiv zu meinen bevorzugten Routen. Er liegt im Naturpark Schwalm-Nette und umfasst ein riesiges Naturschutzgebiet südwestlich vom Venekotensee. Es gibt mehrere Parkplätze, von denen man aus starten kann. Zuletzt war ich zur Herbstzeit da und bin gespannt, was das Frühjahr zu bieten hat.
Endlich Ruhe
Dort angekommen nehmen wir erst mal die auffällige Stille wahr. Ich wohne mitten in der Stadt und bin so viel Ruhe nicht gewohnt. Ich empfinde es also als Wohltat nur das Zwitschern der Vögel und weitere Natur-Geräusche um mich herum wahrzunehmen. Wenn ich nicht allein unterwegs bin, nehme ich gerne vor beim Gehen zu schweigen, um die Stille noch mehr genießen zu können. In guter Gesellschaft gestaltet sich das allerdings oft schwierig.
Vom Parkplatz Tackenbenden in Elmpt aus orientieren wir uns schnell. Es gibt mehrere Möglichkeiten den Elmpter Schwalmbruch zu erkunden und wir entschließen uns diesmal einfach draufloszugehen und später zu entscheiden, welche Route wir machen. Das funktioniert wunderbar, denn die Wege sind gut ausgeschildert.
Eine Möglichkeit der Erkundung ist der Premiumwanderweg. Wer nicht so viel Zeit hat oder einen kürzeren Weg bevorzugt, orientiert sich vor Ort einfach an den farbig markierten Routen. Es gibt eine rote, blaue und grüne Route, die man auch miteinander kombinieren kann. Diese Wege kann man ebenfalls von Overhetfeld, Niederkrüchten (Weidenweg) aus gehen.
Gehen entspannt
Es fühlt sich für mich immer ein wenig abenteuerlich an loszumarschieren. Denn es trennen mich nur ein paar Stunden von meinem entspannten, entschleunigten Ich und den gesammelten Impressionen. Diesmal bin ich gar nicht in Foto-Stimmung und merke, dass ich in erster Linie die Bewegung brauche. Oft entpuppt sich dann der Tag als günstig zum Fotografieren, da ich es nicht darauf anlege, das perfekte Motiv zu finden.
Wie im Leben ist auch hierbei loslassen die beste Devise. Zumal die Sonne recht stark scheint und die Beleuchtung zur Mittagszeit nicht sonderlich geeignet für ein gutes Foto ist. Wir haben unverschämt schönes Wanderwetter mit milden 20 Grad und einem leichten Wind.
Einige getauschte Worte später kommen wir am Aussichtspunkt an. Durch ein paar kleine Treppenstufen gelangt man auf einen Aussichtsturm. Mir fällt auf, wie wahnsinnig trocken die Umgebung ist. Es herrscht fast eine steppenartige Atmosphäre, da es länger nicht geregnet hat. Ich träume mich kurz weg. Obwohl wir nur knapp 30 km gefahren sind, fühlt es sich an, wie Urlaub in einem anderen Land. Die Landschaft ist so andersartig als bei uns. An unserem Standort dominiert die eindrucksvolle Wacholder-Heide, die erst im Spätsommer blüht.
In der Tat führt der Premiumwanderweg über die holländische Grenze. Wir entscheiden uns jedoch nur die deutsche Seite vom Elmpter Schwalmbruch zu begehen. Schnell gelangen wir an einen kleinen See. Darauf befindet sich eine noch kleinere Insel, auf der ein Gänse-Paar seine frisch geschlüpften Jungen behütet. Ich versuche diesen idyllischen Anblick festzuhalten und schleiche mich ein wenig näher heran. Gut, dass ich heute mein Zoom-Objektiv* dabei habe. Das zusätzliche Gewicht hat sich schon gelohnt. Zwar vollbringt es keine Wunder, aber ich komme näher heran als mit dem Kit-Objektiv meiner Alpha 6000*.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Gerade als ich weitergehen will, bemerke ich einen Schmetterling auf dem Weg vor mir. Ich pirsche mich langsam und vorsichtig heran. Als wollte er mir seine wunderschönen Farben präsentieren, breitet er die Flügel in der Sonne aus und ich kann ihn wunderbar ablichten. Mir fiel schon vorher auf, dass viele Schmetterlinge um uns herumflogen und insgeheim wünschte ich mir auch einen zu erwischen.
Nach der Hälfte des Weges entdecke ich eine kleine Lichtung mit einer Anhöhe, auf der ein paar Bäume stehen. Es ist es so beschaulich und einladend – der perfekte Platz für eine gemütliche Pause. Bänke gibt es nicht sonderlich viele, also machen wir es uns auf der grünen Wiese bequem. Was für ein wunderschöner Ort!
Gestärkt gehen wir weiter und kommen an eine Gabelung, an der wir nun in die andere Richtung einschlagen, um noch einen etwas größeren Bogen auf dem Rückweg zu machen. Dieser führt vorbei durch einen Wald direkt an der Schwalm und ich bemerke bereits an der frischeren, kühlen Luft den Unterschied zu dem trocken wirkenden Heidegebiet.
Zu meiner Überraschung sind wir plötzlich mitten in einem Moorgebiet, dem sogenannten Gagelmoor. Auf den letzten Metern entdecken wir einen kleinen Steg, über den man gehen und die Frösche dort beobachten kann. Ich bin beeindruckt von dieser Vielfalt und würde den Moment am liebsten aufsaugen.
Zwischendurch gelingt es mir sogar einen anfliegenden Fischreiher im Landeanflug zu fotografieren. An diesem Tag bin ich begeistert von meinen lebendigen Fotomotiven. Es ist, als fügt sich alles auf wunderbare Weise zusammen und ich habe das wohlige Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Es war wieder einmal ein lohnender Ausflug zum Elmpter Schwalmbruch. Die Natur dort ist so abwechslungsreich, dass jede Jahreszeit ihren gewissen Reiz hat.
Wenn du mehr über das achtsame Fotografieren erfahren möchtest, dann lege ich dir meinen Gastbeitrag ans Herz: https://karinwiessmann.de/entspannung-auf-knopfdruck/
Viel Vergnügen beim Wandern und Fotografieren in der Natur! 📸 🌳
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